Mikrochip bei Osteoporose

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Osteoporose ist eine Knochenerkrankung, die vor allem Frauen nach den Wechseljahren betrifft. Bei dieser Krankheit kommt es zu einem allmählichen Knochenschwund. Knochenmaterial wird abgebaut, die Folge sind häufige Knochenbrüche und Bewegungseinschränkungen. Besonders häufig kommt es bei der Osteoporose zu einem Oberschenkelhalsbruch, der vor allem ältere Menschen betrifft.

Da Osteoporose eine stille Krankheit ist, die nicht schmerzt, fällt sie häufig erst nach einem Knochenbruch auf. Als Therapie stehen Präparate zur Verfügung, die Kalzium, Biphosphate und Viatmin D enthalten. Sie sollen den Knochenschwund verhindern. Die Medikamente werden in der Regel gespritzt.

Forscher haben jetzt einen Mikrochip für Osteoporose-Patienten entwickelt, mit dem über eine Fernsteuerung gezielt Medikamente in den Körper abgegeben werden können. Bei sieben Frauen wurde der Chip 100 Tage unter die Haut implantiert. An 20 Tagen erhielten sie per Knopfdruck eine Form von Parathormon. Dieser Wirkstoff, der normalerweise täglich gespritzt werden muss, wird bei gesunden Menschen in den Nebenschilddrüsen gebildet und erhöht die Kalziumkonzentration im Blut.

Die Forscher hoffen, dass solche Chips, die Medikamente in dosierter Form abgeben, auch bei anderen chronischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Herzerkrankungen oder chronischen Schmerzen helfen können. Auch in Dänemark wurde der Chip bei Frauen mit Osteoporose getestet. Bei einem Vergleich der Blutwerte stellte sich heraus, dass beide Darreichungsformen – also Spritze und Chip – die gleiche Wirksamkeit zeigten. Der Vorteil des Chips sei es, dass die Patienten ihre Medikamenteneinnahme nicht vergessen.

Die Forscher halten den Mikrochip für eine neuwertige Behandlung bei Osteoporose. Noch muss jedoch geklärt werden, ob sich das Gewebe um den Chip herum nicht auf Dauer infizieren kann.